Der zweite Teil der
Graet Ocean Road stand heute auf dem Programm. Während der
Fahrt bot sich uns ein grandioser Anblick der Küste. Die gewundene
Straße führt vorbei an schönen Sandstränden,
felsigen Abschnitten und immer wieder durch kleine Ortschaften. Das
bewölkte Wetter lud nicht zum Baden ein und so hatten wir mehrere
kleine Sehenswürdigkeinten über den Tag verteilt
eingeplant. Mittags machten wir einen kleinen Abstecher zu einem
Barbecueplatz im Wald. Der Weg dorthin führte vorbei an
Eucalyptusbäumen, auf denen ein paar Koalas zu beobachten waren.
Der Barbecueplatz hatte leider kein Barbecue, sondern nur eine
Feuerstelle. Obwohl Andy und Nathanael gleich anfingen, Feuer zu
machen, entschieden wir, unsere Schnitzel lieber auf dem eigenen
Gasherd zu braten. Nach dem Essen hielten wir uns nicht lange auf, denn
wir wollten ja weiter.
In Lorne wollten wir zu den ErskineFalls hinnauffahren, als das
Auto von Andy und Olga abrupt den Dienst versagte. Der Motor sprang
trotz mehrmaliger Versuche nicht mehr an. In der Hoffnung, das nur der
Sprit (Diesel) ausgegangen ist, ließen wir das Auto zurück
auf die Hauptstraße rollen und schoben es ca. 200 Meter zur
Tankstelle. Nachdem das Auto betankt war, sprang es trotzdem nicht an.
In der Tankstelle wurde uns gesagt, das der Automechaniker oberhalb
liegt und so mussten wir das Auto also wieder den Berg hinauf bringen.
Wir stellten unseren Campertrailer ab und versuchten das Auto von Andy
und Olga den Berg hinaufzuschleppen.
Das Abschleppseil hatte an beiden
Enden eine Eisenkette, mit der es an den Fahrzeugen befestigt werden
konnte. Diese riss uns bereits nach wenigen Metern das erste mal ab.
Nachdem die Kette zum zweiten mal gerissen war, banden wir das Seil
ohne Kette fest. Das Seil hielt nun, aber leider ging die Straße
nicht
nur steil bergauf, sondern wir mussten auch noch an zwei
Stoppschildern anhalten und am Berg anfahren (jedes unserer Autos hat
ein Leergewicht von über 2800kg). Am zweiten, steileren Stück
des Berges kamen wir nicht weiter. Stattdessen begann die Kupplung
unseres Autos verdächtig zu stinken.Olga beschloss auszusteigen
und zum Automechaniker zu laufen, um ihn herzuholen. Währenddessen
wollten Andy und Michael das kaputte Auto zur nächsten
Querstraße zurückrollen lassen um die Straße nicht zu
blockieren. Währenddessen kam uns ein Abschleppwagen entgegen,
dessen Fahrer uns sagte, wir sollen die Querstraße weiter fahren
und dann erst nach oben abbiegen, da das nicht so steil ist. Olga war
jetzt natürlich schon weg. Wir fuhren also den anderen Weg entlang
und schafften es ohne weitere Probleme zum Automechaniker. Der hatte
Olga aber bisher noch nicht gesehen. Wir versuchten unser Problem dem
Mechaniker auf englisch zu erklären. Der hörte unserem
Gestammel ruhig zu und lies sich zum Auto führen. Am Auto
angekommen öffnete er mit einem "na, was hat er denn" die
Motorhaube. Andy erklärte dem Mechaniker das Problem auf deutsch,
während sich Michael auf die Suche nach der verschwundenen Olga
machte. Als Michael von der erfolglosen Olga-Suche zurückkam, war
der Fehler am Auto schon behoben. Olga hatte inzwischen auch
schon Andy auf seinem Handy angerufen, weil sie weder den Mechaniker,
noch uns gefunden hatte und war bereits auf dem Weg zu Antonia. Die war
aber zwischenzeitlich mit den Kindern zu einem Spielplatz gelaufen, den
Olga nicht wusste.
Schließlich trafen wir uns alle wieder am Parkplatz und fuhren mit unseren wieder funktionierenden Autos weiter.
Es war bereits später Nachmittag und wir entschieden, nach Geelong
zum Pizzaessen zu fahren. Nach ein paar Kilometern fiel Olga ein, dass
wir nicht mehr am Teddys Lookout waren. Wir drehten um und suchten den
Aussichtspunkt in Lorne, um schöne Photos von der Great Ocean Road
zu machen. Das hat sich auch durchaus rentiert:
Ca. eine Stunde später erreichten wir Geelong. An einer Tankstelle
erkundigten wir uns nach der nächsten Pizzeria und fanden sie auch
gleich. Es wurde bereits dunkel und wir ließen uns das leckere
Essen schmecken, bevor wir uns auf den Weg zu einem Schlafplatz
machten. Heute Nacht schliefen wir am Parkplatz von einem Rastplatz
mitten am Highway. Eine warme Dusche und ein Telefon machten die
Übernachtung direkt angenehm!